Unser Start in Konstanz Blogeintrag 7
Angekommen
Nachdem wir am Abend des 05.07.2020 auf unserem Campingplatz des Deutschen Kanuverein Konstanz angekommen sind, haben wir uns intensiv mit dem Aufbau unserer kompletten Übernachtungsausrüstung beschäftigt. Es überrascht uns selbst, wie viel wir doch auf unseren Rädern unterbekommen.
Und wir freuen uns riesig über die Unterstützung der Inhaberin - wir sind eingeladen. Vielen lieben Dank für dieses wunderbare Engagement und das ehrliche Interesse an unserer Tour. Und einen ebenso lieben Dank für die tolle Betreuung.
Nach dem Essen in einem Biergarten – es gab leckere Maultaschen (eine Spezialität in der Region und im angrenzenden schwäbischen Raum) – haben wir die milden Abendstunden direkt am Wasser verbracht und auch unserer Instrument eine Handpan ein wenig erklingen lassen. Ein guter Freund kam zu Besuch und ist auch gleich noch ein wenig bei uns geblieben. Ralf arbeitet für die Organisation Adventure Care; da auch Matthias Schafhauser, der Chef von Awareness Deutschland, uns die ersten Tage begleitet, konnten die Beiden Pläne für eine künftige Kooperation schmieden.
Nach der ersten Nacht im Zelt galt es dann am Morgen, die ganze Ausrüstung wieder so zu verpacken, dass wir auch alles fortbekommen. Das klingt einfach, doch erstaunlicherweise erscheint einem das Gepäck am Morgen plötzlich umfangreicher zu sein als am Abend zuvor. Wir hatten entsprechend viel Zeit eingeplant und empfehlen das auch allen, die eine Radreise unternehmen wollen. Natürlich bekommt man alles unter, doch tatsächlich müssen sich die Abläufe erst ein wenig einspielen, ehe es schneller geht.
Matthias, dessen Organisation hinter Blue Ribbon und Pink Ribbon Deutschland steht, war erstaunlich schnell damit, sein Equipment wieder in den Taschen und dann am Mountainbike zu verstauen. Als würde er das ständig machen - macht er aber nicht. Er ging schlicht nach Plan vor: Alles bekam genau wieder den Platz wie am Tag der Anreise, denn – so seine Überlegung – eine auch nur kleine Änderung bringt alles durcheinander. Jeder Zentimeter war exakt geplant und wurde optimal ausgenutzt.
Gern folgten wir am Vormittag der Einladung von Andreas Osner, Bürgermeister für Soziales, Bildung und Kultur der Stadt Konstanz, der uns im beeindruckenden Innenhof des historischen Rathauses empfing und sich viel Zeit für uns nahm, um uns Spannendes zu berichten. Zum Beispiel auch, dass es in den 70er-Jahren eine Zeit gab, in der der Bodensee durch Algen, Überdüngung und ungeklärte Abwässer fast umgekippt wäre. Für uns war das kaum vorstellbar – allein aufgrund der Größe des 535 Quadratkilometer großen Sees, aber vor allem auch wegen des heute so unglaublich klaren Wassers. Große Teile des süddeutschen Raumes werden mit Trinkwasser aus dem Bodensee versorgt.
Nach diesem Termin hatte Ralf, der uns noch einen ganzen Tag auf dem Rad begleitete, einen Kurztermin mit Birgit, der Gründerin von Adventure Care, und mit Matthias organisiert. So saßen wir dann in einem Café in Konstanz, zweites Frühstück inbegriffen, und die Beiden haben über die mögliche Zusammenarbeit gesprochen. Es war faszinierend, ihnen zuzuhören und zu erleben, wie etwas Neues beginnt. Adventure Care bietet für Familien, in denen eine Krebserkrankung auftritt, mehrmals im Jahr einwöchige Camps an, um Eltern und Kinder die Kraft und die Inspiration zu geben, diese Prüfung anzunehmen und durchzustehen. Matthias fand das super, sodass schon für August die nächsten Gespräche geplant sind. Wer mehr über Adventure Care wissen will, wird hier fündig: http://adventure.care.
Auf dem Weg zu unserem ersten Ziel (Moos, Ortsteil Iznang), welches wir bewusst mit knapp 30 Tageskilometern Entfernung recht kurz gesteckt hatten, bekamen wir dann gleich ein wenig Regen ab (nicht der Rede wert), hatten eine Unterführung mit Treppen zu meistern und bei der einen oder anderen Pause abzustimmen, wie wir künftig mit Bildern und Texten umgehen, sodass dieser Blog spannend bleibt und die kommende Flut von Bildern und Texten auch sinnvoll verarbeitet werden kann. Wir sind ja schließlich über 100 Tage unterwegs. Die Unterführung war eine echte Herausforderung mit den schweren Rädern und dem Anhänger, doch als Team klappte das super, auch wenn wir danach ehrlich etwas geschafft waren. Das muss wirklich nicht gleich wieder sein.
Auf dem Campingplatz Stoffel angekommen, waren wir total happy. Ein kleiner Platz mit überwiegend Dauercampern und einer wunderbaren Wiese für durchreisende Radfahrer mit Zelt. Inhaber Uwe Stoffel ist ein ganz besonders liebenswerter Mensch. Nachdem wir am Abend gekocht hatten, gesellte er sich noch zu uns. So durften wir erfahren, dass er den kleinen, schönen Platz mitten im Ort eher nebenbei betreibt und eigentlich Musik unterrichtet und spielt – ein Waldhorn. So verging der Abend voll anregender Gespräche, und später kam dann noch eine liebeswerte Frau aus einem der Wohnwagen und brachte uns die wohl herrlichsten Kirschen, die wir je gegessen haben - einen ganzen Korb voll.
Wir haben uns sehr gefreut über diese Begegnungen und die damit verbundenen Gespräche und sind so dankbar, dass wir diese Tour machen dürfen.
Kommentare
Hallo Familie Kappes
Leider finden am Donnerstag die Abschlussprüfungen für die MFA's statt, sonst wäre ich gern mit nach Karlsruhe gefahren.
Liebe Grüße
Reiner Storz