Unterwegs Blogeintrag 20
Also ganz ehrlich - der Lahntalradweg ist ein Traum. Lange Abschnitte führen auf unbefestigten Wegen unmittelbar neben dem Wasser entlang. Zweitweise sind wir völlig alleine mit der Natur. Der Trubel der Welt hat sich zurückgezogen, und ja, wir lieben diese Art des Radfahrens sehr.
Ständig ändert sich die Natur. Jede Biegung eröffnet ein völlig neues Blickfeld. Wir sind umbegeben von Wäldern, weiten Wiesentälern und steil aufragenden Felsen. Das Lahntal hat viele Gesichter, zeigt sich wild zerklüftet und kurz darauf mit weichen Wiesenwegen. Könnten wir uns einen Radweg malen, würde er sicherlich ganz ähnlich wie die heutige Tour aussehen. Die Strecke führt immer wieder ein wenig nach oben, um gleich darauf unsere Muskeln durch eine schöne Abfahrt zu entlasten.
Bei Obernhof lassen wir uns einen Abstecher zum Kloster Arnstein nicht nehmen. Hätten wir besser mal tun sollen - uns also nehmen lassen -, denn das war echt eine Herausforderung. Warum wurden Burgen und Klöster eigentlich immer so weit oben gebaut? Naja, wir wissen ja, dass sie sich so schlechter von Feinden einnehmen ließen. Doch wir sind Freunde, und der Besuch lohnt sich. Wir haben einen unglaublichen Blick ins Lahntal und holen uns einen Stempel - denn den gibt es hier für Pilger. Sind wir zwar nicht, aber Botschafter für Pink und Blue Ribbon, das geht sicher auch durch.
Aufgrund des hohen Gewichtes unserer Räder bleibt es auf den engen Wegen des Lahntals nicht aus, mal zu schieben. Doch auch das bereitet uns Freude, denn unser Weg ist das Ziel, sodass wir nicht zwingend irgendwo geplant ankommen müssen. Einzig die Sorge, dass uns auf diesen schmalen Pfaden mal ein leichtes Mountainbike entgegen geschossen kommt, schafft etwas Unruhe. Der Gedanke, dass wir völlig auf uns allein gestellt wären, wenn wir hier einen Schaden hätten, ist alles andere als angenehm.
Sind die Wege auch noch so schmal, es findet sich immer Platz, Wanderern Raum zu geben. Wir nehmen Rücksicht. Und bekommen ein Lächeln, einen Dank und Worte zum Durchhalten. Wir nehmen bewusst wahr, dass unsere Offenheit im Gegenüber ebenfalls Offenheit auslöst. Das menschliche Miteinander funktioniert, wenn Achtung voreinander gelebt wird.
Langsam tuckern kleine Motoryachten an unserer Seite oder liegen irgendwo versteckt vor Anker. Es sind schöne Stunden hier im Lahntal.
Weiter Richtung Limburg erleben wir dann einen Stau der besonderen Art. Bei der Schleuse in Diez stauen sich zig Kanus, und wir sind überrascht, wie viele Menschen diese Art des Reisens, das Flusswandern, ausüben. Manche haben das an Gepäck im oder am Boot, was wir auf den Rädern herumschleppen. Spannend.
Den Limburger Dom sieht man schon von weitem, er thront oberhalb der Altstadt. Und wir haben gleich noch ein Treffen mit Klaus Dieter Häring, freier Journalist. Schon auf dem Radweg sind uns die vielen kleinen Orte mit ihren Fachwerkhäusern aufgefallen. Und hier in Limburg setzt sich das beeindruckend fort.
Heute übernachten wir erstmals seit dem Start unserer Tour in einem Hotel. Im Vienna House in Limburg. Hier waren wir vor Jahren schon einmal mit der Pink Ribbon Radtour und haben es in guter Erinnerung. Es gilt, ein wenig zu entspannen, Wäsche zu waschen und zu schlafen. In einem richtigen Bett, welches wunderbar für uns vorbereitet darauf wartet, uns eine erholsame Nacht zu bereiten.
Schlaft gut.
Wenn ihr mehr über die Arbeit der Awareness Deutschland gemeinnützige UG erfahren wollt:
www.blueribbon-deutschland.de
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Kommentare
Hallo lieber Horst und liebe Marianne,
Toll das Ihr unsere Schleifenroute mitverfolgt. Ja Limburg ist wirklich schön mit seinen Gassen. Wir wünschen Euch viel Spaß beim stöbern und mitreisen. Da ihr ja auch viel per Reise unterwegs seid, werden wir sicher immer mal wieder auf Euren Spuren wandeln. Ein schöner Gedanke
Alles Liebe Doris und Reinhard
Hallo Ihr zwei Superradler. Eure Begeisterung für Limburg können wir verstehen. Wir waren letztes Jahr zweimal da, mit der Sportgruppe und mit den ehemaligen Mitschülern aus Eppelheim. Nur das vielbesungene Wirtshaus an der Lahn bzw. die Töchter , haben wir vermißt(und natürlich Tebatz van Eltz)
Liebe Grüsse und weiterhin gute Fahrt
Marianne+Horst