Pausentage Blogeintrag 63
Nachdem Matthias wieder den Fahrdienst für uns übernommen hat, sind wir früh am Morgen in Würzburg angekommen. Von hier aus versorgt die Awareness Deutschland mit Pink Ribbon und Blue Ribbon unser Land mit vielfältigen Informationen zu den Chancen der Früherkennung und entwickelt immer neue Ideen, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Die Schleifenroute und, mit ihr verbunden, die Radtour gehören dazu.
Würzburg hat so viele Sehenswürdigkeiten zu bieten, das auch hier, wie schon in anderen Städten, ein Tag schlicht nicht ausreicht. Wir empfehlen: Plant für die Stadt deutlich mehr Zeit ein. Die besondere Lage, die Sehenswürdigkeiten und das mediterrane Flair ziehen einen schnell in den Bann.
Wir erkunden die Stadt und deren Hänge und lassen euch mit unseren Bildern teilhaben. Durch die schöne Tallage zieht sich Würzburg zu allen Seiten leicht hinauf. Dies eröffnet phantastische Aussichten auf die Stadt und den Main. Eines ist bemerkenswert: Viele der unzähligen Kirchen liegen mitten in der Stadt und gleichen von außen eher einer respektablen Wohnstatt als einem Gotteshaus. Sind diese jedoch geöffnet, dann lohnt sich ein Blick hinein. Es ist völlig verblüffend, welche zum Teil riesigen Raume sich dahinter auftun. Wahre Hallen, weitläufige Kirchenschiffe und gigantische Kuppeln.
Syrien in Deutschland
Zum Abschluss des Tages bekommen wir noch unsere Überraschung. Wir gehen mit Matthias syrisch essen. Die Awareness arbeitet intensiv im Bereich Migration. Viele Informationen zum Thema Brustkrebs werden dabei in die jeweilige Muttersprache übersetzt. Khalil, unser Koch und Gastgeber am Abend, zeigt uns wieder einmal, in welch einem privilegierten Land wir leben. Er kommt aus Syrien und ist eigentlich gar kein Koch. In seiner Heimat hat er Philosophie studiert und als Schriftsteller gearbeitet. Doch Umstände, die wir hier nicht näher beleuchten wollen, die uns jedoch tief berührt haben, veranlassten ihn, mit seiner Familie sein Land zu verlassen, um letztlich nach vielen Jahren in Deutschland eine neue Heimat zu finden.
Wenn Khalil in der Philosophie und im Schreiben nur ähnlich gut ist wie im Kochen, dann wünschen wir ihm sehr, seinen eigentlichen Beruf irgendwann wieder ergreifen zu können. Solange er dabei das Kochen nicht ganz aufgibt. Denn eines steht schon jetzt fest: Hier waren wir nicht zum letzten Mal.
Khalil hat das Naturfreundehaus in Sennfeld übernommen und breitet, in einfacher Atmosphäre, syrische Köstlichkeiten vor seinen Gästen aus. Völlig unverfälscht erleben wir einen Essensgenuss, den wir so bisher nicht einmal ansatzweise kannten. Phantastisch. Es gibt einen warmen Salat von grünem Hafer, Humus, Auberginenmus, gegrilltes Hühnchen mit Fladenbrot, Unmengen Salate und vieles mehr. Unsere Augen wissen nicht, wohin sie zuerst schauen sollen, und die Gerüche der Gewürze betören unsere Sinne.
Später entzündet Khalil noch ein Lagerfeuer. Wir reden am wärmenden Feuer von Völkerwanderungen und den damit verbundenen Sprachräumen oder besser Sprachfamilien und wie sich daran die heutige Besiedlung unseres Planeten nachvollziehen läßt. Was es bedeutet, Kulturräume aufzugeben, und gleichzeitig wie wichtig es ist, Kultur leben zu dürfen. Frei von Dogmen, offen im Austausch und liebevoll in der Annäherung. Egal, was Khalil bisher erlebt hat, er sitzt da, erzählt und ist immerzu am Lachen und Lächeln. Er glaubt fest daran, dass Leben in seiner ganzen Fülle nur durch Begegnungen erlebt werden kann. Wir hatten wunderbare Stunden und sind dankbar, dass wir diese Gastfreundschaft erleben durften.
Lieber Khalil - vielen Dank für deine Zeit.
Wenn Ihr mehr über die Arbeit der Awareness Deutschland gemeinnützige UG erfahren wollt:
www.blueribbon-deutschland.de
www.pinkribbon-deutschland.de
www.pink-kids.de
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