Unterwegs Blogeintrag 58
Die Morgenstunden bekommen inzwischen einen anderen Charakter. Jede Minute, die vergeht, ändert sich das Licht. Die Sonne leuchtet durch die Bäume, vorbei an deren Blättern, und spiegelt sich auf dem Wasser. Aufgrund der Jahreszeit verändert sich der Einfallswinkel und zaubert eine ganz andere Stimmung als im Hochsommer.
Diese Momente, dass wissen wir, sind einzigartig und kostbar, sodass wir versuchen, sie bewusst wahrzunehmen. Wir lassen die Zeit am Morgen vergehen, und dann darf er kommen – der Tag.
Bei Fuldabrück überqueren wir auf der Sperre-Brücke den Fluß. Noch ist die Landschaft eher hügelig, doch in der Ferne zeigen sich erste ernstzunehmende Erhebungen. Nun, wir sind inzwischen unglaublich gut konditioniert und auf die unterschiedlichen Landschaften eingespielt.
Bei Guxhagen besuchen wir das ehemalige Benediktinerkloster Breitenau mit seiner langen und sehr wechselhaften Gesichte. Erst Kloster, dann Hofgut und Kornspeicher, Konzentrationslager mit Außenstelle der Gestapo Kassel, Besserungslager für schwer erziehbare Mädchen (was auch immer man darunter verstand) und letztlich heute offene psychiatrische Einrichtung.
Weiter geht es über Melsungen mit seiner schönen, von Fachwerkhäusern geprägten Innenstadt auf dem Fulda-Radweg. Bei Malsfeld probieren wir die Seilfähre aus.
Wir müssen sagen, man braucht ganz schön Muckis, um die Anlage zu bedienen, doch es macht uns riesig Spaß.
Reinhard holt die Gondel von der anderen Seite herüber. Auf der Gondel selbst gibt es dann die gleiche Vorrichtung, sodass man keinerlei Hilfe von außen benötigt, um die Fulda an dieser Stelle zu überqueren – was aber nicht sein muss, es gibt vorher und später auch befahrbare Brücken. Zu zweit im Gondelkorb geht es übrigens deutlich leichter, und zu dritt wird es noch effektiver. Denn nun kurbeln zwei innen und in unserem Fall Reinhard von außen. Drüben angekommen, senden wir den Korb zu Reinhard zurück und helfen nun unsererseits von der anderen Seite. Eigentlich genial, wenn man den Mechanismus einmal verstanden hat.
In Bad Hersfeld haben zwei nicht gänzlich unbekannte Konrade zumindest zeitweise gelebt. Konrad Zuse, der den Computer erfunden hat und ab 1957 begann, Computer auf Bestellung zu bauen, und Konrad Duden, zu dem wir wohl nicht viel schreiben müssen.
Zuse sagte wohl schon früh folgenden Satz: Die Gefahr, dass der Computer so wird wie der Mensch, ist nicht so groß wie die Gefahr, dass der Mensch so wird wie der Computer. Darüber könnt ihr ja mal nachdenken.
Das Rathaus nimmt seine Funktion schon seit dem 14. Jahrhundert wahr. Und es dient nicht nur den Bürgern, sondern auch den Fledermäusen. Soll heißen, hier dürfen sich die Tiere einen sicheren Schutz suchen und werden nicht vertrieben.
Bevor uns unsere Reise weiterführt, streifen wir noch ein wenig durch die Stadt und das Kurhaus mit seinem schönen Kurpark.
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