Dicht und tief hängen die Wolken am Morgen unserer Weiterfahrt Richtung Rothenburg ob der Tauber über uns. Doch das ist okay. Wenn man über mehrere Monate mit dem Rad unterwegs ist, bleibt es nicht aus, auch ganz unterschiedliche Wettersituationen zu erleben. Wir fahren in den Herbst hinein, und wie der Sommer, so hat auch diese Jahreszeit ihre unglaublich schönen Seiten. Wir erleben den leisen und stillen Rückzug der Natur inzwischen ganz bewusst. Wenn man sich darauf einlässt, auf dieses immerwährende Weben, entsteht eine tiefe Erkenntnis. Wir haben nun Oktober, und bis zu dem Zeitpunkt, an dem sich die Natur im Winter völlig verschließt, ist noch viel Zeit. Doch sie wartet nicht, um plötzlich von der Kälte überrascht zu werden, sondern der Prozess beginnt schon jetzt – und dieses Erleben hat seine ganz eigene Güte. 

Wir steuern als ein erstes Zwischenziel unserer heutigen Zeitreise Schloss Weikersheim an. Zeitreise deshalb, da wir unsere Stopps nach ihrer historischen Bedeutung ausgewählt haben. Die weitläufige Parkanlage und der Umstand, dass die originale Barockausstattung dort erhalten geblieben ist, ziehen uns magisch an. Wir zeigen euch einige Bilder und geben die Empfehlung: Wenn ihr in der Nähe seid, plant das Schloss ein.

Auf den weiteren Kilometern begleitet uns die Tauber, die gemächlich neben uns dahinfliesst. In Creglingen besuchen wir die Herrgottskirche, die den von Tilman Riemenschneider geschaffenen Marienaltar beherbergt. Er gilt als eines der wichtigsten Werke mittelalterlicher Holzbauerkunst. Da wir das Buch "Die Säulen der Erde" gelesen haben und Riemenschneider darin ausführlich beschrieben wird, wollten wir uns das unbedingt einmal ansehen. Und ja, wir sind nicht schlecht beeindruckt.

Doch in Creglingen gibt es auch ein Fingerhutmuseum. Klingt nicht wirklich spektakulär, doch wir erfahren, dass es sogar eine Fingerhüterzunft gab und dass die ersten Fingerhüte, die dieser Bezeichnung zugeordnet werden können, über 30.000 Jahre alt sind. 

Richtung Rothenburg ob der Tauber geht es nun stetig leicht bergan, bis sich der Weg direkt vor der Stadt zum alles krönenden Anstieg auswächst. Diese Stadt, welche unbedingt sehenswert ist, muss man als Radfahrer schon ohne Gepäck erkämpfen, für uns ging dies letztlich nur noch als herausfordernde Schiebeleistung. Ist man dann mal drinnen in Rothenburg, erschließt sich einem schnell, warum die Stadt auch weltweit zu einem der beliebtesten Reiseziele avanciert ist. Irgendwie ist das lustig. Gefühlt im Mittelalter angekommen, strömen einem modern gekleidete Menschen aller Nationalitäten entgegen. Und kaum einer hat keine Kamera dabei - es könnte auch die Stadt der Fotografen sein und das wiederum passt so gar nicht zum Mittelalter...

Wenn Ihr mehr über die Arbeit der Awareness Deutschland gemeinnützige UG erfahren wollt:

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www.pinkribbon-deutschland.de
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